Schutz von Oberflächen
Beschichtungen auf Holz
Holz liegt im Trend, im Innenraum wie an der Fassade. Holz im Aussenbereich muss aufgrund der Witterungseinflüsse gut geschützt werden. Früher wurde der Schutz von Holzfassaden durch sogenannte konstruktive Massnahmen wie vorstehende Dächer oder kleine Dächer über jedem Geschoss, welche die Fassade vor Regen schützen, sehr ernst genommen. Die aktuelle Holz-Architektur gewichtet den konstruktiven Schutz wenig bis gar nicht. Die Folge sind kürzeste Instandhaltungsintervalle, wenn das ursprüngliche Aussehen des Holzes möglichst erhalten bleiben soll. Holzfassaden müssen also in kürzeren Abständen kontrolliert und allenfalls renoviert werden, wenn kein konstruktiver Witterungsschutz vorhanden ist.
Im Laufe der Zeit kommt es zu Alterungs- und Verschleisserscheinungen am Holz, selbst mit Beschichtungen. Man kann den Prozess zwar verlangsamen, jedoch nicht dauerhaft verhindern. Die Beschichtungen verlieren an Glanz, die Farbe der Beschichtung verändert sich, das Holz vergraut oder wird von einem Pilz befallen.
Daher ist es wichtig, die Beanspruchung von Beschichtungen zu bewerten, damit der Kontrollintervall zwecks Instandhaltung ermittelt werden kann. Dies können Mitgliedsbetriebe des SMGV über ein eigenes Tool tun. Fragen Sie bei ihrem Unternehmen nach!
Verputze Fassade und Aussenwärmedämmung
Genau wie eine Holzfassade unterliegt eine verputze Fassade den Witterungsbeanspruchungen. Ausschlaggebend für die Lebensdauer einer Fassade ist ein funktionierender Witterungsschutz, welcher durch die Eigenschaften des Deckputz- und Beschichtungssystems sowie den klimatischen Rahmenbedingungen während des Verarbeitungs- und Trocknungsprozesses bestimmt wird.
Die Verschmutzungsanfälligkeit einer Fassade wird durch den Standort (Klima, Verkehr, Nähe zum Wald usw.), aber auch durch die Struktur der Oberflächen am meisten beeinflusst. Dabei gilt: Nicht beschichtete, poröse oder grob strukturierte Oberflächen verschmutzen in der Regel rascher.
Fassaden zeigen über die Jahre diverse Abnutzungserscheinungen, verursacht durch natürliche Einflüsse, aber auch durch unsachgemässe Nutzung der Bewohner. Das hat oft nicht nur optische Folgen, sondern kann auch die Schutzfunktion einer Fassade beeinträchtigen.
Alterungserscheinungen sind:
-
Farbtonveränderungen
-
Kreidung
-
Rissbildung
-
Flankenabrisse in Fugen
-
Undichte Fugen
Abnutzungserscheinungen sind:
-
Beschädigung der Oberfläche (meist durch unsachgemässe Nutzung)
-
Schäden durch nachträgliche Montage
-
Belastung durch Wasser und Schnee
Verschmutzungen sind:
-
Verschmutzung durch Kipplüften
-
Ablagerung von Staub
-
Algen-, Pilze und Flechten
-
Befall von Mauerspinnen
Die Beanspruchung einer Fassade respektive der einzelnen Teile davon kann von einem Experten bewertet und indexiert werden. Durch Berücksichtigung diverser Beanspruchungsarten kann ein entsprechender Kontrollintervall ermittelt werden. Den Mitgliedsbetrieben des SMGV steht ein Beanspruchungsindex für verputze Fassaden und Aussenwärmdämmungen zur Verfügung. Diesen Index gilt es in der Planung von Kontrolle und Unterhalt der Fassade zu berücksichtigen. So können regelmässige Kontrollen und Unterhaltsmassnahmen geplant werden, die eine Fachperson entsprechend umsetzt.
Korrosionsschutz
Die am Bau sehr häufig verwendeten Werkstoffe Eisen und Stahl haben einen grossen Nachteil. Sie unterliegen einer rasch fortschreitenden Korrosion – sie rosten. Als Rost bezeichnet man das Korrosionsprodukt, das auf Eisen oder Stahl durch Oxidation mit Sauerstoff und Wasser entsteht. Die Korrosion an Bauteilen aus Eisen oder Stahl verursacht weltweit einen jährlichen Schaden in Milliardenhöhe. Aus diesem Grund werden solche Bauteile vor Korrosion geschützt. Aber auch dieser Schutz hält nicht ewig. Eine laufende Kontrolle und entsprechende Pflege der Korrosionsschutz-Beschichtungen verhindern grösseren Schaden.
Weitere Informationen finden Sie im Kapitel «Korrosionsschutz»
Schutz von Betonoberflächen
Eine Beschichtung schützt Betonoberflächen vor Witterungseinflüssen und mechanischen sowie chemischen Belastungen. Gleichzeitig verbessert sie das Erscheinungsbild. Beton im Aussenbereich ist meist Regen, Frost, UV-Strahlung und Temperaturschwankungen ausgesetzt, was zu Rissen, Abplatzungen oder Verfärbungen führen kann. Eine hochwertige Beschichtung sorgt dafür, dass die Oberfläche widerstandsfähiger, langlebiger und leichter zu pflegen ist.
Anforderungen an eine Betonbeschichtung
Eine Betonbeschichtung muss gewisse Anforderungen erfüllen, um einen guten Schutz zu gewährleisten:
Schutz vor Feuchtigkeit: Die Beschichtung verhindert, dass grosse Mengen Wasser in den Beton eindringen und schütz so vor Frostschäden und Korrosion der Bewehrung.
Diffusionsfähigkeit: Eine diffusionsoffene Beschichtung erlaubt es der Feuchtigkeit, die bereits im Beton enthalten ist, nach aussen zu entweichen.
Witterungsbeständigkeit: UV-Strahlen, Regen, Schnee und Wind dürfen eine Beschichtung nicht zu sehr beeinträchtigen, um eine langfristige Funktionalität zu gewährleisten.
Frost- und Tausalzbeständigkeit: Insbesondere in kalten Regionen muss die Beschichtung den Belastungen durch Frost und Tausalzen standhalten.
Rissüberbrückung: Da Beton durch thermische Belastungen und Setzungen Risse entwickeln kann, sollte die Beschichtung in der Lage sein, kleinere Risse zu überbrücken, um so die Funktionalität zu erhalten.
Dekorative Eigenschaften: Neben dem Schutz erfüllt die Beschichtung oft auch gestalterische Anforderungen. Verschiedene Farben und Strukturen ermöglichen eine optische Anpassung an die Umgebung oder architektonische Vorgaben.
Anwendungsbereiche
Fassaden: Schutz vor Feuchtigkeit und Verschmutzungen sowie eine optische Aufwertung von Betonfassaden.
Terrassen und Balkone: Widerstand gegen mechanische Abnutzungen, Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen.
Parkdecks und Garagen: Belastbarkeit gegenüber Fahrzeugverkehr und Tausalzen.
Treppen und Wege: Rutschfeste Beschichtungen für sicheren Gehkomfort.
Das Auftragen einer Betonbeschichtung setzt Fachwissen voraus. Beauftragen Sie daher Ihren Experten des Vertrauens.