Denkmalschutz / Denkmalpflege

Ziel des Denkmalschutzes ist es, kulturhistorisch wertvolle Gebäude oder Ortsteile zu erhalten. Diese Bauten sind in Inventaren der Gemeinde, des Kantons oder des Bundes aufgeführt. Ihre Renovation erfolgt unter Einbezug der Denkmalpflege. Für die Beschichtungen (Farben und Putze) sind neben Restauratoren und Restauratorinnen auch erfahrene und meist speziell ausgebildete Fachleute aus dem Maler- und dem Gipserhandwerk zuständig. Sie erhalten beziehungsweise erneuern nicht nur das äussere und innere Erscheinungsbild von Gebäuden, sondern auch die Schutzfunktion von Beschichtungen.
Stuckaturen an der Decke sind teilweise in denkmalgeschützten Gebäuden zu finden. | © djedj/Pixabay via Canva.com

Stuckaturen an der Decke sind teilweise in denkmalgeschützten Gebäuden zu finden. / © djedj/Pixabay via Canva.com

Farben

Heute kommen in der Baumalerei meist industriell gefertigte, einfach zu verarbeitende Produkte zum Einsatz. Im Denkmalschutz hingegen sind weiterhin traditionelle Werkstoffe wie Kalkfarbe, Kalkkaseinfarbe, Leimfarbe oder Ölfarbe gefragt. Dank ihrer Eigenschaften sorgen sie dafür, dass die Bauphysik eines alten Gebäudes nicht gestört wird und beugen so Schäden vor. Malerinnen und Maler, die sich mit alten Techniken auskennen, frischen Dekorationsmalereien zum Beispiel aus dem Jugendstil oder dem Barock auf.

Putz und Stuck

Gilt es, Putz und Stuck zu renovieren, kommen spezialisierte Gipserunternehmen zum Einsatz. Putze wurden früher nicht von der Industrie geliefert, sondern von den Handwerkern je nach gewünschten Eigenschaften selber aus Sand und Bindemitteln (Kalk, Gips, Lehm) hergestellt. Im Denkmalschutz ist es eine interessante und fordernde Aufgabe, solche historischen Putze zu analysieren und nachzumischen oder ein Ersatzmaterial zu finden.

Wer an einen historischen Saal denkt, hat vermutlich das Bild einer reich mit Stuckaturen aus Gips verzierten Decke vor Augen. Es gibt heute nur noch wenige Unternehmen, die in der Lage sind, solche Rosetten, Eckgesimse oder Deckenstäbe zu renovieren oder herzustellen. Diese sind im Denkmalschutz aktiv, können aber auch Neubauten mit Stucktechnik attraktiv gestalten. Es müssen dabei nicht immer Schnörkel sein, auch moderne, lineare Gestaltungen zum Beispiel mit indirekter Beleuchtung sind möglich.

Handwerk in der Denkmalpflege

Der Verein Handwerk in der Denkmalpflege bietet Weiterbildungen an in den Fachrichtungen Gartenbau, Holzbau, Malerei, Mauerwerk/Verputz, Möbel/Innenausbau, Naturstein, Pflästerung/Trockenmauerwerk und Stuck.

Diverse Unternehmen aus dem Maler- und dem Gipsergewerbe haben sich auf die Restaurierung denkmalgeschützter Gebäude spezialisiert. In der Regel beschäftigen sie Handwerker/innen in der Denkmalpflege, die sich mit den historischen Materialien und Rezepturen, deren bauphysikalischen Eigenschaften und Verarbeitung auskennen. Es lohnt sich, solche Unternehmen beizuziehen – auch wenn Ihr altes Haus nicht denkmalgeschützt ist, Sie aber trotzdem dessen historischen Charakter und die positiven Eigenschaften traditioneller Baustoffe erhalten möchten.