Branchenglossar
Herzlich Willkommen im Branchenglossar der Appliform. Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Fachbegriffe und Terminologien aus der Welt des Maler- und Gipserhandwerks.
W
Wachse
Fettartige, schmelzbare Massen von unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung und Herkunft. Natürliche Wachse sind Bienenwachs, Carnaubawachs; mineralischer Natur sind: Ozokerit (Erdwachs) und Paraffin. Daneben gibt es heute viele synthetische Wachsprodukte. Verwendung in Mattölen, Wachsfirnissen, Poliermassen usw.
Wärmetrocknung
Beschleunigte Filmbildung durch Wärmeeinwirkung (Warmluft, Infrarottrocknung). Die Lösungsmittel verdunsten dadurch schneller. Bei Einbrennlacken beginnt die Vernetzungsreaktion erst ab einer bestimmten Temperatur.
Wasserdampfdiffusion
Hindurchdringen von Wasserdampf durch einen Werkstoff oder Anstrichfilm. Je dünner und poröser ein Anstrichfilm ist, umso grösser ist die Wasserdampfdurchlässigkeit. Für Untergründe, die infolge Wasseraufnahme oder -abgabe Dehnungen und Schwindvorgängen unterworfen sind, wie z. Bsp. Holz und Mauerwerk, ist eine gewisse Wasserdampfdurchlässigkeit vorteilhaft. Es sollten jedoch masshaltige Hölzer, z. Bsp. Fenster und Türen, gegen das Eindringen von Wasser durch dichte Anstriche geschützt werden.
Wasserglas
Farblose, alkalisch reagierende, wässrige Lösung von Kalium- oder Natriumsilikat Hergestellt durch Schmelzen von Pottasche oder Soda mit Quarzsand. Kaliwasserglas wird als Bindemittel für -> Silikatfarben (-> Mineralfarben) verwendet.
Wasserlacke
Anstrichstoffe, die als Verdünnung oder Lösungsmittel Wasser oder fast ausschliesslich Wasser enthalten. Nach der Luft- oder Ofentrocknung bilden sie einen wasserunlöslichen Anstrichfilm. Es bestehen Lacke, weiche auf Bindemitteln aufgebaut sind, die eine echte oder kolloidale, mehr oder weniger klare Lösung bilden. Sie werden bereits als Grundierungen und Decklacke eingesetzt. Daneben gibt es auch feinstverteilte Dispersionen (Hydrosole). Viele sind auf Acrylbasis aufgebaut, und es lassen sich Oberflächen mit lackartigen Eigenschaften erreichen. Sie werden auch als Dispersionslacke bezeichnet.
Wasserquellbarkeit
Aufnahme und Abgabe von Wasser durch eine Anstrichschicht kann sich sowohl positiv als auch nachteilig auf die Haltbarkeit auswirken. Bei Metallanstrichen ist Haftungsverlust und Unterrostung zu befürchten. Das Quellen vermindert die Haftung und den inneren Filmzusammenhang.
Wasserverdünnbare Anstrichmittel
Wasserverdünnbare Anstrichmittel werden aus Gründen des Umweltschutzes zukünftig vermehrten Einsatz finden. Ausser den erwähnten Wasserlacken gehören hierzu insbesondere auch die Dispersionsfarben, Silikatfarben, Leimfarben, einschliesslich der plastischen Massen.
Wegschlagen
Mattwerden einer Lackierung durch die Einwirkung von Feuchtigkeit während des Trocknungsvorganges (Blindwerden) oder beim Auftrag auf einen zu frischen oder zu stark saugenden Untergrund.
Weichmacher
(Weichmachungs-, Plastifizier-, Gelatiniermittel) sind flüssige oder feste organische Substanzen, die sehr langsam oder praktisch überhaupt nicht verdunsten. Sie verleihen den Anstrichschichten und Kunststoffen verschiedene Eigenschaften, wie z.B. erhöhte Geschmeidigkeit. Weichmacher werden hauptsächlich in Verbindung mit Nitrocellulose, Chlorkautschuk und Polymerisatharzen verwendet.
Weichmacherwanderung
Langsames Ausscheiden des Weichmachers aus einer Anstrichschicht oder aus einem Kunststoffgegenstand und Eindringen in den benachbarten Stoff, z. Bsp. Decklack oder Untergrund. Durch die Weichmacheraufnahme kann eine Deckfarbe klebrig, spröde oder rissig werden, je nachdem ob der Weichmacher aus der unteren Schicht in die obere oder in umgekehrter Richtung wandert.
Weissanlaufen
Milchigwerden.
Weissrost
Aus basischen Zinkcarbonaten, Zinkhydroxid usw. bestehender weisser Belag. Er bildet sich im Freien auf verzinkten Oberflächen oder mit Zinkstaubfarbe behandelten und nicht überlackierten Eisenmetallen.
Wetterbeständigkeit
Widerstand gegen zerstörende Einflüsse der Atmosphäre, vor allem gegen Feuchtigkeit und UV-Strahlen. Sie wird durch das Bindemittel bestimmt, doch können auch Pigmente den Abbau sowohl beschleunigen als auch verzögern.
Wirbelsintern
Pulverlackierverfahren für Metalle. Der erwärmte Gegenstand wird in durch Luft oder Stickstoff aufgewirbeltes Kunststoffpulver eingetaucht. Das an der Oberfläche klebenbleibende Pulver wird durch Wärmebehandlung aufgeschmolzen und bildet einen festhaftenden Überzug.
Wischfestigkeit
Beständigkeit eines Anstriches gegen leichtes und trockenes Abreiben. Nicht genügend durch Bindemittel abgebundene Farben sind nicht wischtest.
Wolkenbildung
Unregelmässiges Aussehen einer Filmoberfläche infolge unterschiedlicher Saugfähigkeit des Untergrundes, Pigmentausschwimmens oder unregelmässigen, wolkenförmigen Auftrags von Anstrichstoffen beim Spritzen.