Branchenglossar
Herzlich Willkommen im Branchenglossar der Appliform. Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Fachbegriffe und Terminologien aus der Welt des Maler- und Gipserhandwerks.
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Tauchverfahren
Hauptsächlich für Grundanstriche sehr rationelles Beschichtungsverfahren (erforderlich sind grosse Stückzahlen). Die Viskosität des Tauchlackes muss auf die Form der Objekte abgestimmt sein, damit auch eine ausreichende Kantenabdeckung erreicht wird. Die richtige Eintauch- und Ausziehgeschwindigkeit ist besonders wichtig um Luftblasen- und Läuferbildung zu verhindern.
Taupunkt
Temperaturgrenze, bei welcher der Wasserdampf der Luft der Sättigungsgrenze entspricht, während bei Unterschreitung Kondenswasserbildung (Tau) auftritt.
Teer
Teer entsteht durch zersetzende thermische Behandlung von organischen Naturstoffen wie Holz, Torf, Steinkohle, bituminöse Schiefer usw. So gewonnener Teer ist das flüssige bis halbflüssige Erzeugnis, das sich bei der Destillation niederschlägt.
Teer - Expoidfarben
Zweikomponenten-Beschichtungsmaterialien, hauptsächlich für den Korrosionsschutz von Kläranlagen, Stauwerken, Hafenanlagen, Kraftwerkanlagen.
Teerfarben
Organische Farbstoffe oder Pigmente, die synthetisch aus Destillationsprodukten des Teeres hergestellt werden: a) lösliche Farbstoffe; b) unlösliche Pigmentfarbstoffe; c) durch Fällungsreaktion mit Metallen oder auch auf geeigneten Substraten entstandene unlösliche Farblacke.
Teeröle
Ölige Flüssigkeiten, die bei der fraktionierten Destillation des Teeres entstehen.
Temperafarben
In der Kunst- und Plakatmalerei verwendete Emulsionsfarben, wie Kasein-, Leim-, Wachs-, Öl-, Eitempera.
Temporärer. (vorübergehender, zeitweiliger) Korrosionsschutz
Wird angewandt, wenn das zu schützende Objekt bis zur Weiterverarbeitung oder Montage aus irgendeinem Grunde nicht mit Farbe behandelt werden soll. Um die Lagerung und/oder den Transport der Güter ohne Rostung zu überstehen, wird die gefährdete Eisenmetalloberfläche mit Rostschutzölen, mit besonderen Abziehlacken oder Schmelztauchmassen geschützt. Vor dem Weiterverarbeiten werden die Öle mit Lösungsmitteln abgewaschen bzw. die lufttrocknenden Lackfilme abgezogen.
Tenside
Sammelname für oberflächenaktive Stoffe (-> Netzmittel, -> Emulgatoren).
Thermoplastisch
In der Wärme plastisch verformbar, d. h. mit steigender Temperatur ansteigendes Fliessvermögen von Stoffen wodurch diese verformt werden können. Thermoplastische Produkte schmelzen bei sehr hohen Temperaturen ganz oder zersetzen sich. Lackfilme, die wechselnden Temperaturen ausgesetzt sind, dürfen keine Thermoplastizität besitzen.
Thermostat
Temperaturregler zur Aufrechterhaltung konstanter Temperaturen (z. Bsp. in einem Wasserbad).
Thixotropie
Besonderes Viskositätsverhalten von flüssigen Stoffen. Die Substanz ist im Ruhezustand gelartig. Durch Umrühren oder bei der Verarbeitung mit dem Pinsel wird sie dünnflüssig. Nach Beendigung der mechanischen Einwirkung wird sie wieder stockig. Thixotrope Anstrichmittel sind meist leicht zu verarbeiten, tropfen nicht vom Pinsel ab und geben eine gute Kantendeckung. Sie zeigen allerdings einen schlechteren Verlauf als nichtthixotrope.
Tiefgrund
Niedrigviskose Anstrichmittel für saugendes Mauerwerk. Damit wird der Untergrund nötigenfalls verfestigt und die Haftung des nachfolgenden Anstrichs verbessert. Es handelt sich meistens um Lösungen von Polymerisatharzen mit nicht zu hohem Festkörpergehalt.
Titandioxid
Meistgebräuchliches Weisspigment mit sehr hohem Brechungsindex (gutes Deckvermögen). Gewinnung aus dem Titanerz Ilmenit durch Aufschluss mit Schwefelsäure und anschliessender Hydrolyse und Calcinierung. Ein moderneres, umweltfreundliches Herstellungsverfahren ist das sogenannte Chloridverfahren. Kommt für Lackzwecke in zwei verschiedenen Kristallformen zur Anwendung: Anatas und -> Rutil. Für aussenbeständige Anstrichmittel sind nur die Rutiltypen geeignet.
Topfzeit
Topfzeit (englisch Potlife) Zeit, in welcher Zweikomponentenlacke verarbeitungsfähig bleiben und keine Verdickungserscheinungen auftreten. Bei Reaktionsgrundierungen (-> Washprimer) ist die einwandfreie Haftung nur innerhalb der vom Lieferanten angegebenen Topfzeit gewährleistet.
Toxikologie
Lehre von den Giftstoffen (toxischen Stoffen) und ihren Wirkungen.
Transfergold
Blattgold (auch Rollengold), das an einer Seidenpapierunterlage leicht befestigt ist. Dies verhindert, dass die Blätter beim Arbeiten im Freien fortfliegen (deshalb auch Sturmgold genannt). Das ermöglicht das Auflegen des Goldes auf den Untergrund ohne Verwendung eines Anschiessers.
Trennmittel
Flüssige bis pastöse, nicht trocknende Produkte, mit denen die Innenwandung von negativen Formen (Holz, Stahl usw.) versehen wird, um eine leichte Trennung (Entnahme) der geformten Materialien (Beton, Kunststoff, usw.) zu ermöglichen. Bei Weiterverarbeitung (Farbbehandlung) der geformten Objekte sind ihre Oberflächen gewissenhaft zu säubern, da die Trennmittel oft auch Mineralöle, Silikonöle und andere Stoffe enthalten, welche die Haftung des Anstriches beeinträchtigen oder Verfärbungen hervorrufen.
Trocknende Öle
Trocknende Öle werden meistens aus Pflanzen gewonnen. Sie besitzen die Eigenschaft, den Sauerstoff aus der Luft anzulagern und dabei einen Film zu bilden. Zu den trocknenden Ölen gehören: Leinöl, Holzöl, Sojaöl, Rizinenöl und Tallöl.
Trocknungsgeschwindigkeit
Zeitdauer vom Auftrag eines Anstrichstoffes bis zum Erreichen eines bestimmten Trocknungsgrades, z. Bsp. staubfrei, klebfrei, grifffest, durchgetrocknet.
Trommellackierung
Lackierverfahren für kleinteilige Massenware (Schnallen, Knöpfe usw.). In einer drehbaren Metalltrommel werden die Teile mit Lack beschichtet, danach tropffrei geschleudert und anschliessend getrocknet.
Tropenholz
Tropenholz enthält meist zahlreiche Holzinhaltstoffe wie Harze, Öle, Farbstoffe usw. Diese Stoffe können Haftung und Trocknung beeinflussen sowie Verfärbungen bewirken und müssen vor einer Lackierung mit Lösungsmitteln oder mit Salmiakgeist entfernt werden. Als Absperrgrund haben sich verdünnte Polyurethanlacke (DD-Lacke) bewährt.