Branchenglossar

Herzlich Willkommen im Branchenglossar der Appliform. Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Fachbegriffe und Terminologien aus der Welt des Maler- und Gipserhandwerks.

S

Sachtolith

Gut deckendes Weisspigment, hauptsächlich für Innenfarben. Besteht zu 98% aus Zinksulfid.

Salpeter

Bezeichnung für Salze der Salpetersäure (Nitrate). Mauersalpeter ist Calciumnitrat und bildet sich in Anwesenheit von· Stickstoffverbindungen. Diese Salzausblühungen zerstören Mauerwerk und Anstriche und sind praktisch durch Isolieranstriche nicht zu unterbinden.

Salzausblühungen

Abscheidungen von Salzen auf der Oberfläche von Mauerwerk oder Anstrichen. Eindringendes Regenwasser oder Feuchtigkeit aus dem Untergrund löst die Salze auf und transportiert sie an die Oberfläche. Hier verdunstet das Wasser, und die Salze kristallisieren aus. Die meisten Ausblühungen sind -> Carbonate und -> Sulfate, seltener sind Mauersalpeter und Chloride.

Sandstrahlen

Reinigungsverfahren, bei dem scharfkantige Strahlmittel wie Korund, Stahlkies, Stahldrahtkorn, Quarzsand usw. mit Druckluftgebläsen auf die zu reinigenden Oberflächen geschleudert werden. Beim Nass-Sandstrahlen tritt keine Staubentwicklung auf. Sandstrahlen ist die beste Methode der Entrostung von Stahlflächen. Sie wird aber heute auch zur Reinigung von Natur- und Kunststeinen, Entfernung von Fassadenanstrichen, sowie zur dekorativen Holzbehandlung angewandt.

Säurebeständige Anstriche

Säurebeständige Anstriche haben die Aufgabe, den Untergrund gegen die Einwirkung von flüssiger oder dampfförmiger Säure oder sauer reagierenden Stoffen zu schützen. Es dürfen keine Filmbestandteile durch die Säureeinwirkung zerstört werden. Zu den säurebeständigen Anstrichmitteln. zählen z. Bsp. Chlor- oder Cyclokautschuklacke, gewisse Polymerisatharzlacke, Epoxy- und Polyurethanharz-Zweikomponentenlacke, Epoxy / Phenolharz­ Einbrennlacke, Bitumenlacke. Für den praktischen Einsatz ist jedoch die genaue Kenntnis von Art, Konzentration und Zeitdauer der betreffenden Beanspruchung ausschlaggebend.

Säurehärtende Lacke

Zweiteilige, farblose oder auch pigmentierte Reaktionslacke. Der Stammlack enthält in der Regel Harnstoff- oder Melaminharze, der Härter einen sauren Katalysator. Härtung und Vernetzung erfolgt durch Polykondensation, wobei Spaltprodukte (Formaldehyd) frei werden. Verwendung hauptsächlich für die Holzlackierung.

Säuren

Chemische Verbindungen, die eine saure Reaktion zeigen. Zusammen mit Laugen bilden sie Salze: a) anorganische Säuren (Mineralsäuren) wie z. Bsp. Salz-, Salpeter-, Schwefel-, Phosphorsäure; b) organische Säuren. Hierzu gehören Ameisensäure: Essig-, Phthalsäure, Stearin-, Ölsäure usw.

Säurezahl

Masszahl für den Gehalt an freien Säuren in Ölen, Harzen, Weichmachern, Lösungsmitteln.

Schalldämmung

Verminderung der Ausbreitung von Schallwellen mit Hilfe baulicher oder anstrichtechnischer Massnahmen.

Schellack

Spirituslösliches Harz, gewonnen aus Stocklack (Ausscheidung vom Insekt oder vom Baum). Verwendung in lsolierlacken und Möbellacken.

Schichtdicke

Schichtdicke/Trockenfilmdicke. Filmdicke eines getrockneten Anstrichmittels. Die Schichtdicke eines Anstrichs oder des gesamten Anstrichaufbaus ist mitentscheidend für deren Haltbarkeit.

Schlagfestigkeit

Die Prüfung der Schlag- und Stossfestigkeit eines Anstrichfilms erfolgt mit einem herabfallenden Schlagbolzen von bestimmter Form und Masse. Es wird die Fallhöhe bestimmt, bei der das erste Auftreten von Rissen oder Abplatzungen festgestellt wird.

Schlämmkreide

Fein gemahlene, durch Aufschlämmen gereinigte Kreide.

Schleifbarkeit

Eigenschaft von Anstrichen und Spachtelschichten aller Art, sich nach entsprechender Trockenzeit trocken und/oder nass gut schleifen zu lassen, ohne dass der Film dabei durch das Schleifmittel stark verletzt wird.

Schleiflackierung

Hauptsächlich für Täfer und Möbel angewandte hochwertige Lackierung. Die auf mehrere Spachtelschichten aufgebrachte Hochglanzlackierung wird mit feinem Schleifpapier und Bimssteinpulver auf Seidenglanz geschliffen.

Schleifmittel

dienen zum Aufrauen roher oder gestrichener Oberflächen, damit ein Anstrich darauf gut haften kann. Als Schleifmittel werden vorwiegend Glaspapier, Flintpapier, Schmiergel- und Wasserschleifpapier in den verschiedensten Härtegraden verwendet. Als weitere Schleifmittel dienen Stahlwolle, Rosshaar, Kunststoffgewebe, Bimssteinpulver und Bimssteinklötze usw. Zur rationellen Bearbeitung der Flächen (Untergründe) werden Handschleifmaschinen als Hilfsmittel eingesetzt.

Schmelzpunkt

Temperatur, bei der ein fester Stoff in den flüssigen Zustand übergeht.

Schmierseife

Pastenförmige Seife aus Kalilauge und Ölen oder Fetten.

Schnellbewitterung

Kurzbewitterung. Kurzprüfung von Anstrichstoffen im Labor. Die Anstriche werden in speziellen Prüfverfahren, z. Bsp. Salzsprühtest, Kesternichtest, abwechselnd der Wärme, Kälte, Lichtstrahlung, Salzbesprühung aller Art, während einer bestimmten Zeit ausgesetzt. Diese Tests können eine natürliche Bewitterung nicht ersetzen.

Schnuppenpanzerfarbe

Eisenglimmerfarbe. Rostschutzfarbe, die schuppenförmig Eisenglimmer- und Aluminiumpigmente enthält. Im Lackfilm lagern sich diese Pigmente schuppenartig übereinander und vermindern so die Durchlässigkeit für Wasser, Sonnenstrahlen usw.

Schutzkolloide

Hilfsstoffe bei der Lackherstellung. Sie haben die Aufgabe, fein verteilte Pigment- und Bindemittelpartikel in einer dünnen Schicht zu überziehen und somit deren gegenseitige Berührung und Ausflockung zu verhindern. Sie werden deshalb auch Stabilisatoren genannt. Wichtige Schutzkolloide für wässrige Anstrichsysteme sind: -> Methylcellulose und andere -> Cellulosederivate, Polyvinylalkohol, Kasein.

Schwabbeln

Maschinelles Polieren mit der Schwabbelscheibe von lackierten Flächen, Kunststoffen, Metallen.

Schwarzpigmente

lassen sich in folgende Grundtypen aufteilen: Erdpigmente: Manganschwarz, Schieferschwarz usw. Künstliche, anorganische Pigmente: Eisenoxidschwarz. Künstliche organische Pigmente: Anilinschwarz, Rebschwarz, Russ.

Schwefelleber

Kaliumsulfid, wasserlösliches Salz, das zur Patinierung von Edelmetallen verwendet wird. Je nach Konzentration der Lösung ergeben sich braune bis schwarze Farbtöne.

Schwinden

Bezeichnung für Volumenverlust bei Werkstoffen infolge Feuchtigkeitsabgabe, Aushärtung und Alterung. Das Schwinden von Holz, Putzen, Beton führt zu Rissbildungen. Auch Kunststoffe sind mitunter Schwundvorgängen unterworfen.

Schwitzwasser

Kondensierter Wasserdampf, der sich in wärmeren Räumen auf kalten Gegenständen niederschlägt. Durch Schwitzwasser werden die Schimmelbildung, die Auflösung von Gipsputzen und das Rosten gefördert. Massnahmen zur Verhütung sind bessere Lüftung, Isolation oder Anstriche mit Antikondensationsfarben.

Schwund

Verminderung

Sealer

Englische Bezeichnung für Einlassmittel, Versiegelungsmittel.

Sedimentation

(Bodensatzbildung). Absetzen von Pigmenten und/oder Füllstoffen in Anstrichstoffen oder Spachtelmassen im Gebinde.

Seeding

Seeding werden gallertig, körnige Ausscheidungen in pigmentierten Alkydharzlacken genannt. Die Aufstriche sehen aus, als ob sie Sand enthielten. Meistens handelt es sich um Verbindungen von Zink mit sauren Bindemittelbestandteilen oder um gelierte Teilchen von Bindemitteln.

Seifen

Verbindungen von Alkalien und Metallen mit höheren Fettsäuren. Als Seifen werden auch Verbindungen bezeichnet, die aus aktiven Pigmenten mit ölhaltigen Bindemitteln entstehen (Zinkseifen, Bleiseifen).

Selbstreinigende Anstriche

Selbstreinigende Anstriche (Self-cleaning) enthalten Pigmente oder Bindemittel, die gegenüber Witterungseinflüssen nicht genügend stabil sind und laufend abwittern oder abkreiden. Der pulvrige Belag wird bei Regeneinwirkung abgewaschen, und die Fläche erscheint wieder sauber. Bei einer gesteuerten Selbstreinigung (Self-cleaning) ist der Substanzverlust gering.

Sgraffito

Kratzputztechnik, bei der verschiedenfarbige Putze schichtweise aufgetragen werden. Durch Auskratzen der oberen Schichten werden die darunterliegenden, farbigen Flächen freigelegt.

Siebdruckverfahren

Abgewandelte, rationelle Schabloniertechnik, bei der besondere Siebdruckfarben durch ein feinmaschiges Sieb auf den Untergrund aufgebracht werden.

Siedepunkt

Temperatur, bei der ein flüssiger Stoff in den gasförmigen Zustand übergeht (z. Bsp. Wasser 100° C). Sehr viele organische Lösungsmittel sind an ihren Siedepunkten erkennbar. Andere Lösungsmittel, die nicht aus einheitlichen Molekülen bestehen, sieden nicht bei einem festen Punkt, sondern innerhalb eines gewissen Siedebereiches (Lackbenzin z. Bsp. 120 bis 200° C). Durch eine sogenannte Siedeanalyse ist die schrittweise Aufgliederung eines Gemisches möglich. Nach ihrem Siedepunkt werden die Lösungsmittel in Niedrigsiede (unter 100° C), Mittelsieder (100 bis 150° C) und Hochsieder (über 150° C) eingeteilt.

Silikate

Salze der Kieselsäure.

Silikatfarben

Richtige Bezeichnung für die auf Kaliwasserglas aufgebauten, üblicherweise sogenannten Mineralfarben. Die Lieferung erfolgt in zwei Teilen: 1. Pigmentmischung mit alkalibeständigen Erd- und Mineralpigmenten, 2. verdünnte Lösung von Kaliwasserglas (Fixativ). Geeignet für Mineralfarbanstriche sind verkieselungsfähige, mineralische Untergründe, die noch nicht mit andern Anstrichmitteln gestrichen wurden, wie z. Bsp. nicht glatt geschalter Beton, Kalk­ und Zementputz, Ziegel, Naturstein usw. Sogenannte Einkomponenten-Silikatfarben enthalten Stabilisatoren oder Bindemittel organischer Art. Sie werden deshalb auch als Organ-Silikatfarben bezeichnet.

Silikone

Vielfältige Gruppe von chemischen Produkten, die alle das Element Silizium enthalten. Es gibt darunter ölige, harz- und kautschukartige Stoffe. Sie finden u. a. Anwendung als Entschäumer, Verlaufsverbesserer, als Additiv in Effekt-Hammerschlaglacken, sowie als Bindemittel für Silikonharzlacke und Kitte.

Silikonfarbe

Fassadenfarbe auf Basis einer Sillkonharzemulsion. Anwendung in Kombination mit einem hydrophobierenden Grundiermittel. Siliconharze werden als Bindemittel für hochhitzebeständige Anstriche sowie für wasserabweisende (hydrophobe) Mauerwerkimprägnierungen verwendet. Auch Modifizierungen mit Iuft- und ofentrocknenden Alkydharzen sind möglich, wodurch eine bessere Wetterbeständigkeit erreicht wird.

Silikonimprägnierungen

Silikonimprägnierungen dienen zum Schutz gegen Feuchtigkeit von saugfähigen Untergründen. Die feinen Kapillaren werden mit einem dünnen, transparenten Film überzogen, der eine Wasserabweisung bewirkt. Die Atmungsfähigkeit des Mauerwerks bleibt erhalten.

Soda

Alkalisches Salz. Verbindung von Natrium mit Kohlensäure (Natriumcarbonat).

Sonden

Ein Instrument um etwas zu messen im Innern eines Körpers oder Maschine.

Spachtel

(Spachtelmasse, Spachtelkitt). Pigmentierte Massen, die zum Füllen von Vertiefungen, Ausgleichen von Unebenheiten und Glätten von Untergründen dienen. Es gibt Zieh-, Streich- und Spritzspachtel. Unterscheidung nach Bindemitteln: Leim- und Dispersions-, Öl- oder Kopallack-, Nitrocellulose-, Kunstharz- und Zweikomponenten-Polyesterspachtel.

Spannungsreihe

Aufgrund ihres elektrochemischen Verhaltens lassen sich Metalle in einer Reihenfolge klassieren, wobei jedes nachfolgende Metall edler ist als das vorhergehende. Stehen zwei verschiedene Metalle bei Anwesenheit von Feuchtigkeit in direktem Kontakt, so wird das edlere Metall zur Kathode und bleibt unverändert, das unedlere dagegen wird zur Anode und unterliegt der Korrosion. Auf diesem Prinzip beruht der sogenannte kathodische Rostschutz. Spannungsreihe der Metalle (ohne Berücksichtigung von Deckschichten, Konzentration von Angriffmedium und Temperatur): Magnesium ->Aluminium -> Zink -> Eisen -> Nickel -> Blei -> Kupfer -> Silber -> Gold -> Platin.

Spektrum

Durch Zerlegung des Lichts in die einzelnen Spektralfarben entsteht ein Lichtspektrum, das vom langwelligen Rot bis zum kurzwelligen Violett reicht.

Sperrgrund

Absperrmittel.

Spezifisches Gewicht

(-> Dichte). Vergleichszahl, die angibt, wieviel mal schwerer oder leichter der betreffende Stoff ist als ein gleich grosses Volumen Wasser bei 4° C. Der Begriff „Spezifisches Gewicht“ hat sich in der Praxis anstelle des Begriffs -> Dichte eingebürgert.

Sprit

Abkürzung von Spiritus. Industriesprit (denaturierter Alkohol).

Spritlacke

Spirituslösliche Kunstharze (Novolacke) sind ölfreie Isoliermittel, alkoholische Lösungen von Natur- und/oder Kunstharzen, wie Schellack, Manila, Kolophonium usw. mit oder ohne Zusatz von anderen Bindemitteln und Weichmachern. Sie können auch pigmentiert werden. Spritlacke werden hauptsächlich als Modell-, Dekorations-, Holz- und Massenartikellacke verwendet.

Stammlack

Komponente bei -> Mehrkomponentenlacken (meist bezeichnet als Komponente 1 oder A). Dem Stammlack wird vor der Verarbeitung Härter zugesetzt.

Standöl

Rohleinöl wird längere Zeit bei 270 bis 300° C ohne Zusatz von Trockenstoff und unter Luftabschluss gekocht, wobei es je nach Länge des Kochprozesses durch Vergrösserung der Moleküle mehr oder weniger stark eindickt.

Stanniol

Dünne Metallfolien aus Zinn oder Aluminium.

Stärke

Pflanzliche Leime. Pflanzen enthalten Stärke, ein hauptsächlich in Knollen und Körpern abgelagertes Kohlehydrat und Cellulose. Aus beiden lassen sich, teilweise durch chemische Umwandlung, wertvolle wässrige Kleister, Leime und Bindemittel erzeugen.

Stearin

(Stearinsäure). Bestandteil von Ölen und Fetten. Die wachsartige Masse wird zur Herstellung von Kerzen und kosmetischen Präparaten, sowie zur Herstellung von Antiabsetz- und Mattierungsmitteln verwendet (Aluminium-, Zinkstearat).

Strahlungstrocknung

Trocknungsverfahren, bei dem die Energieübertragung durch Wärmestrahlung erfolgt (Infrarot-Trocknung). Bei neuen Verfahren werden UV- und Elektronenstrahlen eingesetzt.

Strassenmarkierungsfarben

Herstellung auf verschiedener Bindemittelbasis. Sie müssen folgenden Anforderungen gerecht werden: Schnelles Trocknen, gute Haftung und hohe Abriebfestigkeit auf den üblichen Strassenbelägen, keine Verfärbung bei bitumenhaltigen Belägen.

Streifenbildung

Streifenbildung kommt beim Pinselauftrag von Farben durch -> „Ausschwimmen“ von Pigmenten vor.

Sublimieren

Einige feste Stoffe, z. Bsp. -> Naphthalin, Kampfer, Jod, gehen beim Erwärmen ohne zu schmelzen direkt in den gasförmigen Zustand über und verdichten sich auf kälteren Flächen wieder. Dieser Vorgang wird als Sublimation bezeichnet. Es gibt auch Pigmente, die zum Sublimieren neigen, sie sind für Einbrennlacke nicht geeignet.

Sulfate

Sulfate sind Salze der Schwefelsäure.

Suspension

Feinste Verteilung eines festen Körpers in einer Flüssigkelt (z. Bsp. Aufschlämmung eines Pulvers). Alle pigmentierten Anstrichmittel sind demnach auch Suspensionen.

Synthese

Künstliche Herstellung eines Stoffes durch Aufbau aus seinen chemischen Bestandteilen.