Branchenglossar

Herzlich Willkommen im Branchenglossar der Appliform. Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Fachbegriffe und Terminologien aus der Welt des Maler- und Gipserhandwerks.

R

Raffinierung

Reinigung oder Klärung eines Stoffes. Entfernung von fremden Bestandteilen durch mechanische oder chemische Verfahren.

Rauhtiefe

Tiefenunterschied zwischen dem höchsten und tiefsten Punkt einer nicht ganz glatten Oberfläche, z. Bsp. nach einer -> Sandstrahlreinigung. Die Rauhtiefe beeinflusst Haftung, Glanz und Materialverbrauch bei Korrosionsschutzanstrichen.

Reaktionsgrund

(Härtergrund, Kontaktgrund). Dünne, auf dem Werkstoff gut haftende Lackschicht, z. Bsp. auf Nitrobasis, die den bei der Polyesterlackierung notwendigen Peroxidhärter enthält (nicht zu verwechseln mit Reaktionsgrundierung oder Haftgrund). Nach dem Trocknen dieses Grundes kann Polyesterlack mit dem zugemischten Beschleuniger aufgetragen werden. Die Härtung beginnt an der Berührungsfläche und verbreitet sich schnell nach oben.

Reaktionslacke

Anstrichstoffe, bei denen die Reaktion erst nach Zusammenmischen von zwei oder mehreren Bestandteilen eintritt. Die Fortsetzung der chemischen Reaktion im Anstrich ermöglicht die Durchhärtung des Lackfilms. Zu den Reaktionslacken zählen -> Mehrkomponentenlacke, -> Säurehärterlacke, -> Polyesterlacke, zweiteilige Reaktionsprimer.

Reaktionsprimer

Aktive, d. h. reaktionsfähige Pigmente und Säureanteile enthaltende, meist gelbgrüne, lasierende, zweiteilige Flüssigkeiten. Sie dienen als haftungsvermittelnde und passivierende Grundierung auf Metallen (-> Washprimer).

Reaktivverdünner

Verdünnungsmittel, die zusätzlich Stoffe enthalten, welche die Härtungs- und Vernetzungsreaktion des Bindemittels beschleunigen.

Reflexion

Zurückwerfen von Lichtstrahlen oder Schallwellen.

Refraktion

Refraktion bedeutet Lichtbrechung. Alle Körper haben die Eigenschaft, dass sie Lichtstrahlen aus Ihrer Richtung mehr oder weniger ablenken, brechen. Je stärker die Ablenkung, desto grösser das Lichtbrechungsvermögen oder der -> Brechungsindex.

Reisslackierung

Effektlackierung, die so ausgeführt wird, dass auf einen fetteren Grund eine magerere, rascher trocknende, auch schneller verdunstende, Lösungsmittel enthaltende Anstrichfarbe aufgetragen wird. Durch Spannungsunterschiede entstehen in der oberen Schicht Risse. Ähnliche Effekte werden z. Bsp. auf fetten Emaillacken mit Dextrin erreicht.

Resistenz

Widerstandsfähigkeit.

Restaurierung

Wiederherstellung von alten oder beschädigten Bildern, Baudenkmälern, Fassaden, Stadtbildern, zwecks Werterhaltung oder aus kunsthistorischen Gründen.

Reversibel

Reversibel oder umkehrbar löslich, d.h. wieder löslich sind alle rein physikalisch trocknenden Anstrichstoffe nach ihrer Trocknung in den gleichen flüssigen Farben bzw. in ihren ursprünglichen Lösungsmitteln. Beim Oberstreichen einer derartigen Lackschicht können deshalb Schwierigkeiten auftreten.

Rheologie

Lehre vom Fliessverhalten von Stoffen. Lackrohstoffe, Leime usw. weisen auch „rheologisches“ Verhalten auf.

Rizinusöl

Ein nicht trocknendes Öl, das aus dem Samen der Rizinusstaude gewonnen wird. Es findet Verwendung als -> Weichmacher in Nitrolacken und ist Bestandteil von nichttrocknenden Alkydharzen. Durch Dehydratisierung (Wasserentzug) kann ein trocknendes Öl gewonnen werden, das höhere Wasser- und Vergilbungsbeständigkeit als Leinöl aufweist (Rizinenöl).

Rost

Korrosionsprodukt des Eisens und Stahls. Besteht aus Eisenoxiden und Eisenhydroxiden in wechselnder Zusammensetzung und Farbe (ockergelb, rotbraun, dunkelbraun). Rost haftet auf der Metalloberfläche mehr oder weniger fest.

Rostgrad

Kennzeichnet bei farbbehandelten Objekten den Anteil und die Intensität der mit Rost bedeckten Flächen des Anstriches. Der Verrostungsgrad kann anhand von Rostgradskalen bestimmt werden, auf denen das Ausmass der Verrostung durch Vergleich mit Fotografien und dazugehörigen Prozentangaben festgelegt ist. Wegen Unterrostungen stimmt der sichtbare Rost auf der Anstrichoberfläche meist nicht überein mit dem tatsächlichen Umfang der Verrostung.

Roststabilisierung

Wird mit Spezialanstrichmitteln angestrebt, die den Rost durch besondere Zusatzstoffe oder Öle (Kriechöle, Penetriermittel) durchtränken und umhüllen, womit ein Weiterrosten verhindert werden soll.

Rostumwandler

Die meist Phosphorsäure enthaltenden, sogenannten Rostumwandler sind problematisch, weil die Zusammensetzung und Menge des Rostes und die in ihm eingelagerten Fremdstoffe zu verschieden sind. Es besteht die Gefahr, dass Reste der Säure nicht umgewandelt werden.

Runzelbildung

Wenn fette Öl-, Standöl- oder Alkydharzfarben zu dick aufgetragen werden, bilden sich im Anstrichfilm Runzeln. Durch die Sauerstoffaufnahme tritt eine Vergrösserung der Filmoberfläche ein, unter gleichzeitiger Ausbildung einer Haut. Dadurch bilden sich Falten und Runzeln. Diese Erscheinung wurde bei der Entwicklung von Runzel- oder Kräusellacken bewusst ausgenutzt und durch den Zusatz von Holzöl noch verstärkt.

Rupfen

Grobfädiges Jutegewebe für Decken- und Wandbespannung.

Russ

Kann entstehen durch Verbrennung von Holz oder Papier wenn es nicht ganz verbrennt wird / schwarze, pulvrige, abfärbende Masse