Branchenglossar

Herzlich Willkommen im Branchenglossar der Appliform. Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Fachbegriffe und Terminologien aus der Welt des Maler- und Gipserhandwerks.

P

Passivierung

Behandlung von unedlen Metallen durch geeignete Verfahren oder Schutzschichten, um sie gegen den natürlichen Angriff von Feuchtigkeit, Luftsauerstoff und Chemikalien widerstandsfähig zu machen.

Pastellfarben

a) Pastellfarben (farbige Kreiden) zum Zeichnen und Malen; b) Begriff für helle Farbtöne, die aus Bunt- und Weisspigmenten gemischt sind.

Patinieren

Imitationstechnik, mit der man Möbeln und Metallgegenständen ein altes Aussehen verleihen kann. Nach dem Auftrag der Patinierfarbe (Lasurfarbe) wird sie von den Flächen wieder abgewischt und bleibt bei Stäben und Stuck nur in den Vertiefungen zurück (meist angewandte Arten sind die deutsche und französische Patina).

Pendelhärteprüfung

Prüfen der Härte bei einem Anstrichfilm oder einer Lackierung durch Schwingungsdämpfung eines Pendels.

Penetrieren

Eindringen, Durchdringen. In der Anstrichmitteltechnik z.B. Eindringen eines Anstrichmittels in einen porösen Untergrund, Durchtränkung und Umhüllung von Rost mit sogenannten „penetrierenden“ Spezialfarben.

Pflanzenleime

Stärkehaltige Leime und Kleister.

Pflanzenöle

(pflanzliche Öle) werden aus Pflanzenleinsamen und -kernen gewonnen. Sie dienen nach geeigneter Behandlung anstrichtechnischen, kosmetischen sowie Ernährungs- und andern Zwecken (trocknende Öle).

Phenolharze

Sammelbezeichnung für Kondensationsprodukte des Phenols und seiner Abkömmlinge (z. Bsp. Kresol usw.) mit Aldehyden, Ketonen usw. Es gibt mehrere Gruppen von Harzen, die sich voneinander sowohl in der Herstellungsweise als auch im späteren Verhalten stark unterscheiden. Verwendung finden Phenolharze u. a. in -> Spritlacken, chemikalienbeständigen Einbrennlacken sowie in modifizierter Form zur Herstellung von Öllacken.

Phenolphthalein

-> Indikator zur Erkennung von alkalisch reagierenden Untergründen.

Phosphatieren

Verfahren zur Vorbehandlung von Eisen-, Zink-, Aluminium- und Kupferoberflächen mit Phosphatiermitteln. Dies führt zur Bildung eines Phosphatfilms, welcher die Fläche kurzfristig vor dem Angriff des Luftsauerstoffs schützt. Das Mittel wird im Tauch- oder Sprühverfahren kalt oder heiss auf die gut gereinigte und entfettete Metallfläche aufgebracht. Die sich auf dem Eisen bildende Eisenphosphatschicht ist ein guter Haftgrund für eine anschliessende Lackierung.

Phosphatprimer

Reaktionsgrundierung als Haftvermittler für Anstrichaufbauten auf metallischen Untergründen.

Phosphoreszierende Farbstoffe und Pigmente

Phosphoreszierende Farbstoffe und Pigmente besitzen die Fähigkeit, nach vorausgegangener Bestrahlung oder Lichteinwirkung längere Zeit nachzuleuchten.

Phosphorsäure

Anorganische Säure. Verwendung: a) Härter für säurehärtende Reaktionslacke und Washprimer; b) in sogenannten chemischen Entrostern; c) wichtige Komponente für die Metallvorbehandlung; d) Ester der Phosphorsäure als Weichmacher in Chlorkautschuklacken, Nitrolacken usw.

ph-Wert

Mass für den Säure- oder basischen Charakter einer wässrigen Lösung. Er wird mit den Zahlen 0 bis 14 angegeben. pH = 7 ist der Neutralpunkt, an dem Lösungen (Flüssigkeiten) weder sauer, noch alkalisch reagieren. In sauren Lösungen ist der pH­ Wert kleiner als 7, in alkalischen grösser. Je kleiner er ist, desto saurer reagiert die Lösung, je grösser, desto alkalischer. Der pH-Wert lässt sich mit -> Indikatoren bestimmen.

Physikalische Trocknung

Anstrichstoffe, die ohne chemische Veränderung des Bindemittels, allein durch die Verdunstung der Lösungsmittel, einen festen, trockenen Film bilden.

Pigmente

In Lösungs- und Bindemitteln praktisch unlösliche, organische oder anorganische, bunte oder unbunte Farbmittel und Füllstoffe.

Pigmentfarbstoffe

Künstlich hergestellte organische Farbpigmente.

Pigmentgehalt

Gewichtsverhältnis vom Pigment zum Bindemittel in einem Anstrichstoff. Er wird auch als absolute Menge im ursprünglichen Anstrichstoff oder im trockenen Anstrich in Gewichtsprozenten angegeben.

Pigmentverträglichkeit

Eigenschaft eines Bindemittels, mit Pigmenten mischbar zu sein, ohne dass eine Veränderung der Konsistenz und des Farbtons des Pigments eintritt. Die meisten -> „aktiven“ Pigmente reagieren mit nicht neutralen Bindemitteln, Beispielsweise wird Chromgelb durch Kalk rötlich, Zinkweiss verdickt Manilalack (Spritlack), Ultramarinblau wird im stark sauren Medium unansehnlich grau.

Pigmentvolumenkonzentration

Volumenanteile aller Pigmente und Füllstoffe im trockenen Anstrichfilm. Sie gibt Hinweise über die optimale Pigmentmenge in Anstrichstoffen. Abkürzung: PVK

Plastifizieren

Weichmachung, Dehnbarmachung von Lacken durch Weichmacher.

Plastisches Holz

Holzmehl, mit Bindemitteln (z. Bsp. Nitrolacken oder Dispersionsbindern usw.) angeteigt, wird zum Ausfüllen von Löchern und Rissen in Holz verwendet.

Plastizität

Verformungsmöglichkeit eines Körpers ohne Oberflächenstörung.

Poliment

Mit Leim oder Eiweiss präparierte Tonerde (-> Bolus). Wird in verschiedenen Farbtönen bei der Polimentvergoldung als Untergrund verwendet.

Politur

Poliermittel, mit dem polierbare Flächen erzielt werden, z. Bsp. Möbel-, Autopolitur.

Polychrom

Vielfarbig, bunt.

Polyesterlacke

Polyesterlacke enthalten als Bindemittel sogenannte Polyesterharze. Dies sind grossmolekulare Stoffe mit vielen Estergruppen. Innerhalb dieser grossen Bindemittelgruppe lassen sich folgende wichtige Typen unterscheiden: a) gesättigte Polyester (Weich- und Hartharze); b) ölmodifizierte Polyester -> Alkydharze); c) ungesättigte Polyester (UP-Harze). Lacke mit ungesättigten Polyestern sind mehrteilige -> Reaktionslacke. Zur Filmbildung (-> Polymerisation) ist der Zusatz von organischen Peroxiden und Beschleunigern notwendig. Durch Einbetten von Glasfasern oder Glasfasergeweben entstehen die bekannten glasfaserverstärkten Kunststoffe.

Polymer

Vielteilig, Gegenteil von Monomer.

Polymersiation

Zusammenlagerung von gleichartigen oder verschiedenen ungesättigten Stoffen (Monomeren) zu einer grossmolekularen Verbindung, ohne Abspaltung von Reaktionsprodukten. Die Herstellung von Polymerisatharzen (-> Vinylharze) erfolgt durch Polymerisation. Polymerisationsreaktionen spielen sich auch bei der Öltrocknung, Standölverkochung und Härtung der ungesättigten Polyesterharze ab.

Polyurethanharzlack

(DD-Lack, PUR). Zweikomponentenlack, bestehend aus Stammlack und Härter. Die Lackbildung erfolgt durch Polyaddition. Es lassen sich Lackfilme mit hervorragenden mechanischen und chemischen Beständigkeiten erreichen.

Porenbildung

Porenbildung tritt beim Trocknen von lösungsmittelhaltigen Anstrichmaterialien auf. Der trocknende Anstrich ist nicht mehr fliessfähig genug, die durch Lösungsmittelverdunstung entstandenen Mikroporen zu füllen. Auch überpigmentierte Anstrichmittel neigen zur Porenbindung.

Porenfüller

Porenfüller dienen zum Ausfüllen von Holzporen vor dem Lackieren. Porenfüller enthalten Füllstoffe und eventuell dem Holzton angepasste Farbpigmente. Der Auftrag erfolgt manuell oder auf Lackiermaschinen.

Primer

Gebräuchlicher Ausdruck für Haftgrundiermittel (Haftvermittler). Im engeren Sinne wird darunter eine schneller trocknende Rostschutzgrundfarbe mit verschiedenen Anteilen von Aktivpigmenten (meistens Zinkchromat) verstanden.

Pulverbeschichtung

(Pulverlackierung). Pulverisierte, pigmentierte (oder klare) Epoxidharze, Polyester, PVC, Polyäthylen, Polyamide usw. werden meistens elektrostatisch auf die Metalloberfläche aufgebracht, bei erhöhten Temperaturen geschmolzen und je nach System auch ausgehärtet. Pulverbeschichtungen sind auch mit anderen Auftragsverfahren möglich, z. Bsp. durch -> Wirbelsintern -> Flammspritzen.

PUR-Lacke

Polyurethanharzlacke (auch -> DD-Lacke genannt).

PVA

Abkürzung von Polyvinylacetat. Verwendung als Bindemittel in Dispersionsfarben, Klebstoff u. a.