Branchenglossar
Herzlich Willkommen im Branchenglossar der Appliform. Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Fachbegriffe und Terminologien aus der Welt des Maler- und Gipserhandwerks.
L
Lackharze
Natur- oder Kunstharze, die allein oder kombiniert mit andern Bindemitteln die verschiedensten Lacke ergeben. Die Bezeichnung erfolgt meist nach der chemischen Zusammensetzung des Harzes. Sie sind für Körperfülle, Härte, Haftung, Beständigkeit gegen äussere Einflüsse, Glanz und andere Eigenschaften des Anstrichfilmes massgebend.
Lacklasur
Lasierendes Anstrichmittel für Holz. Besitzt im Gegensatz zur sogenannten lmprägnierlasur einen höheren Festkörpergehalt und bildet einen zusammenhängenden, geschlossenen Film.
Lagerfähigkeit
Zeitraum, innert welchem die Anstrichstoffe bei sachgemässer Lagerung, d. h. im Originalgebinde gut verschlossen und bei normaler Raumtemperatur, keine einschneidenden Veränderungen erleiden, bzw. durch einfaches Durchrühren von Hand gebrauchsfertig werden.
Laminieren
Aufkleben von fertigen Kunststofffolien oder -platten auf einen Untergrund, z. Bsp. auf Karton. Auch das schichtweise Auftragen von harzgetränkten Glasgeweben für die Herstellung von Behältern wird als Laminieren bezeichnet.
Lasierend
Durchscheinend, nichtdeckend.
Lasur
Begriff für einen lasierenden, die Eigenfarbe oder das Erscheinungsbild des Untergrundes nicht vollständig überdeckenden Anstrichstoff.
Latex
Bezeichnung für die natürliche Kautschukemulsion des Gummibaums. Im deutschen Sprachgebiet wird darunter das Bindemittel für die sogenannten Latexfarben, eine künstlich tiergestellte -> StyrolButadiendispersion, verstanden.
Läufer
(Läufe) bilden sich bei verschiedenen Anstricharbeiten, wenn der Anstrichstoff in zu dicker oder zu stark verdünnter Konsistenz an senkrechten Flächen aufgetragen wird. Auch falsche Lackformulierung und Lösungsmittelzusammensetzung kann der Grund hierfür sein. Dadurch entstehen vorhangartige Verdickungen.
Leimfarbe
Anstrichfarbe mit wasserlöslichen Bindemitteln, die ihre Löslichkeit in Wasser nach dem Trocknen nicht verliert. Der Leimfarbenanstrich bleibt empfindlich gegen Feuchtigkeit und wird nur innen verwendet. Als Bindemittel werden Gelatine, Stärke oder Cellulosederivate (Methylcellulose); als Pigmente hauptsächlich Kreidesorten verwendet. Zusätze von Titandioxid oder Lithopone verbessern das Deckvermögen.
Leitlacke
Diese werden in der Elektroindustrie verwendet. Der Anstrichfilm muss den elektrischen Strom leiten. Dies wird durch besondere Pigmente (Silberpulver, Graphit, Spezialrusse) erreicht.
Leuchtfarben
In farblosen Bindemitteln verteilte Pigmente, die im Dunkeln leuchten oder bei Tageslicht eine besondere Leuchtkraft haben. Nach der Art ihres Leuchtens werden unterschieden: selbstleuchtende (radioaktive), nachleuchtende (phosphoreszierende), fluoreszierende (nur unter UV-Lichtstrahlen leuchtende) und fluoreszierende Tagesleuchtfarben.
Lichtechtheit
Ein Anstrichfilm ist dann lichtecht, wenn alle seine Bestandteile, also Bindemittel, Pigmente und Hilfsstoffe keine Farbtonänderung (z. Bsp. Vergilbung) aufweisen. Die Prüfung erfolgt durch direkte Einwirkung von Sonnenlicht oder künstlich in besonderen Prüfgeräten (Xeno-Test).
Lichtschutzstoffe
Pigmente oder Füllstoffe mit blättchenförmiger Struktur (-> Aluminium, -> Eisenglimmer, -> Graphit und Siliciumcarbid) verhindern den Zutritt von zerstörend wirkenden ultravioletten Strahlen des Sonnenlichtes (-> UV-Absorber).
Lösung
Feinste und gleichmässige Verteilung eines Stoffes in einem andern. Der gelöste Stoff ist grösstenteils bis zu den einzelnen Molekülen aufgeteilt, so dass die kleinsten Teilchen nicht erkennbar sind (im Gegensatz zu den Dispersionen). Neben diesen echten Lösungen gibt es auch sogenannte kolloidale Lösungen (-> Kolloide).
Lösungsmittel
Flüssige Stoffe, die dazu dienen, ein Anstrichmittel in eine verarbeitungsfähige Form zu bringen. Sie müssen nach dem Anstrichauftrag wieder restlos verdunsten. Zusammen mit dem Bindemittel bildet das Lösungsmittel die Bindemittellösung.
Lösungsmittelfreie Anstrichmittel
Ergeben schwundfrei aushärtende Beschichtungen. Hierzu gehören: a) Reaktionslacke (Epoxy, Polyester); b) Pulverlacke; c) Ölfarben. Wässrige Anstrichmittel (Dispersionsfarben) enthalten keine brennbaren Lösungsmittel und sind gesundheitlich unproblematisch.
Lösungsmittelretention
Eigenschaft einiger Bindemittel, nach dem Trocknen noch Lösungsmittelreste über längere, Zeit zurückzuhalten.
Luftfeuchtigkeit
Wassergehalt der Luft. Die absolute Luftfeuchtigkeit gibt an, wieviel Gramm Wasser in einem Kubikmeter enthalten sind. Bei einer gegebenen Temperatur kann die Luft höchstens eine ganz bestimmte Menge Wasserdampf aufnehmen, die maximale Luftfeuchtigkeit. Grössere Mengen fallen als Kondensat, Nebel oder Tau an. Die maximale Luftfeuchtigkeit oder Sättigungsfeuchte ist von der Temperatur abhängig. Für die Praxis hat die sogenannte relative Luftfeuchtigkeit die grössere Bedeutung. Es ist dies der prozentuale Anteil der absoluten zur maximalen Luftfeuchtigkeit. Zahlreiche Bau- und Anstrichschäden haben als Ursache die nicht genügende Beachtung der Luftfeuchtigkeit in der Atmosphäre.
Lufttrocknende Lacke
Lacke, die bei Temperaturen zwischen 15° und 20° C an der Luft innert angemessener Zeit durch Verdunstung der Lösungsmittel (physikalische Trocknung), bzw. durch chemische Reaktion (chemische Trocknung) trocknen.