Branchenglossar

Herzlich Willkommen im Branchenglossar der Appliform. Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Fachbegriffe und Terminologien aus der Welt des Maler- und Gipserhandwerks.

F

Fadenziehen

Unerwünschte Erscheinung beim Auftragen von Anstrichstoffen (z. Bsp. Chlorkautschuklacken), deren Lösungsmittel teilweise schon während des Streichens oder Spritzens verdunsten. Kann durch Zusatz langsamverdunstender Lösungsmittel beseitigt werden.

Farbe

Durch Licht ausgelöste und durch das Auge vermittelte Sinnesempfindung.

Farbecht

Bezeichnung für Farben, die nach üblicher Belastung keinen fremden Farbton annehmen, weder ausbleichen, noch nachdunkeln oder zerstört werden.

Färbevermögen

Eigenschaft eines Pigmentes, in Mischung mit andern Pigmenten, deren Farbton mehr oder weniger zu verändern; bei Weisspigmenten auch Aufhellvermögen genannt. Titandioxid z.B. hat ein höheres Färbevermögen als Zinkweiss.

Farblacke

Künstliche organische Pigmente, hergestellt durch sogenannte Verlackung eines löslichen Farbstoffes mit einer unlöslichen Farbunterlage (Substrat).

Farbmittel

Sammelname für alle farbgebenden Stoffe.

Farbstoff

In Lösungsmitteln, Wasser- oder in Klarlacken lösliches, organisches Farbmittel.

Faserfüllstoffe

Zusatzstoffe in Anstrichen oder Spachtelmassen aus organischen oder mineralischen Fasern, die eine Armierung des Werkstoffes oder Anstriches ergeben.

Feuerverzinkung

Bezeichnung für die Herstellung von metallischen Zinküberzügen auf Eisenmetall nach dem Schmelzverfahren.

Filler

Feinst gemahlene Gesteinsmehle (Zuschlagsstoffe in Weissputz)

Film

Farblose (klare) oder pigmentierte Anstrichstoffe bilden nach dem Trocknen der aufgetragenen Schicht eine feste, zusammenhängende Haut, den Film.

Filmbildner

Bestandteile des Bindemittels klarer und pigmentierter Anstrichstoffe, die für das Zustandekommen des trockenen Anstrichfilms wesentlich sind. Es handelt sich um Natur- und Kunstharze, mit Trockenstoff versehene, trocknende Öle und Weichmacher. Pigmente wirken bei der eigentlichen Filmbildung nicht mit, können jedoch die Eigenschaften des Films beeinflussen.

Filmdicke

(Trockenfilmdicke) Schichtdicke eines trockenen Anstrichs oder Anstrichaufbaus. Angaben erfolgen meist in Millimeter oder in Mikron = 1/1000mm (Kurzzeichen µm).

Finish

Schlusslackierung oder –behandlung.

Firnis

Sammelname für an der Luft trocknende, nichtpigmentierte Anstrichstoffe die Öle und/oder Harze enthalten. Nur durch kennzeichnende Wortzusätze wird der Name Firnis eindeutig zum Begriff, wie z. Bsp. Leinölfirnis, Harzfirnis, Druckfirnis usw. Normalerweise wird unter Firnis mit Trockenstoff versehenes Leinöl verstanden.

Fischaugen

Bildung von Kratern, rundlichen Vertiefungen oder kleinen, aber optisch wirksamen Veränderungen im Anstrichfilm. Oft wird die Verschmutzung des Untergrundes z. Bsp. durch Silikonreste verursacht.

Flammpunkt

Niedrigste Temperatur, bei der eine brennbare Flüssigkeit Dämpfe in solcher Menge entwickelt, dass sich ein entflammbares Dampf-Luftgemisch bildet. Der Flammpunkt wird in besonderen Prüfapparaten und festgelegten Prüfbedingungen bestimmt. Auf dem so erhaltenen Flammpunkt beruht die Einteilung von Flüssigkeiten in Gefahrenklassen.

Flammschutzfarben

Die feuerhemmende Wirkung beruht auf der Zersetzung der Filmbestandteile, wobei sich gleichzeitig feuererstickende Gase bilden und der Film zu einer wärmeisolierenden Schaumschicht aufgebläht wird.

Fliessverhalten

Das Fliessverhalten eines Anstrichstoffes beeinflusst viele Verarbeitungseigenschaften desselben, wie z. Bsp. Streichbarkeit, Ablaufen, Deckfähigkeit, Schichtdicke usw. Das immer gleichbleibende Fliessverhalten eines Anstrichstoffes dient auch als Qualitätsmerkmal und lässt sich mit sogenannten Viskosimetern bestimmen.

Flockulation

(Ausfällen). Teilchenvergrösserung. Bestimmte Art der Zusammenballung in Anstrichstoffen. Sie kann die Ursache von verschlechtertem Deckvermögen und Streifenbildung beim Streichverfahren sein.

Fluate / Fluatieren

Salze der Kieselflussäure bzw. deren wässerige Lösungen. Sie werden zur oberflächigen Neutralisation von frischem kalk- und zementhaltigem Untergrund verwendet. Diese Vorbehandlung wird Fluatieren genannt. Das Wort Fluat kommt von Fluorsilikat.

Flüchtige Bestandteile

Flüchtige Bestandteile eines Lackes sind Lösungs­ und Verdünnungsmittel.

Flugrost

Flugrost entsteht nach kurzer Zeit auf ungeschützten Eisenmetallen, welche der Atmosphäre ausgesetzt sind. Er ist verhältnismässig leicht zu entfernen.

Fluten

Farbauftragsverfahren. Das über einen Ablauftisch oder ein -backen gehängte Werkstück wird mit einem Anstrichstoff überflutet. Der überschüssige, ablaufende und abtropfende Anstrichstoff wird durch eine Auffangeinrichtung in das Ausgussgefäss zurückgeführt.

Füller

Stark pigmentierte Lackfarben bzw. Vorlacke. Sie müssen die Saugfähigkeit der geschliffenen Spachtelschicht aufheben, deren Poren abdichten und Unebenheiten möglichst ausgleichen.

Füllstoffe

(Verschnittmittel, Streckmittel). Pigmente ohne färbende Wirkung, die Anstrichstoffen zugesetzt werden, um bestimmte Eigenschaften wie Fliessverhalten, Filmpackung, Deckvermögen, Wetterbeständigkeit und Haftung zu verbessern. Durch Füllstoffe ist eine wirtschaftliche Herstellung oft erst möglich. Wichtige Füllstoffe: Talkum, Kaolin, Kreide, Calcit, natürlicher und künstlicher Schwerspat und Quarzmehl Füllstoffe kommen auch pulverförmig und als Spachtelmasse auf den Markt.

Füllvermögen

Eigenschaft eines Anstrichstoffes, kleinere Unebenheiten des Untergrundes auszugleichen. Anstrichstoffe mit gutem Füllvermögen und annehmbarem Verlauf erleichtern die Herstellung gut lackierter Oberflächen. Gutes Füllvermögen bedingt weniger flüchtige Bestandteile im Lack, d. h. ein hohes Festkörpervolumen.

Fungizide

Wirkstoffe gegen Schimmelpilze, die den Anstrichstoffen und Putzen in geringen Mengen zugegeben werden.