Branchenglossar
Herzlich Willkommen im Branchenglossar der Appliform. Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Fachbegriffe und Terminologien aus der Welt des Maler- und Gipserhandwerks.
B
Bar / atü
Masseinheit für den Luftdruck, der z. Bsp. beim Farbspritzen benötigt wird. 1 bar = 1,019716 atü.
Basen
Bezeichnung für alle alkalisch reagierenden und laugenhaften Stoffe. Zusammen mit Säuren bilden sie Salze oder Seifen. Sind teilweise stark ätzend. Der basische Charakter lässt sich mit Indikatoren (Phenolphthalein -> Indikator-Papier) feststellen. Wichtige Basen (Laugen) sind: Natronlauge, Kalilauge, Salmiakgeist, Kalk und Amine.
Bauschutt
Abfall von Baumaterialien
Beizen
a) Chemische Behandlung von Metallen zwecks Reinigung und Entrostung; b) Farbgebung an Holzteilen mit besonderen Holzbeizen auf chemischem Weg.
Benetzbarkeit
Von festen Stoffen durch Flüssigkeiten spielen auch bei der Herstellung und Verarbeitung von Anstrichstoffen eine wichtige Rolle. Verschiedene Pigmente lassen sich nur schlecht vom Bindemittel oder Lösungsmittel umhüllen. Unvollständig benetzte Pigmentpartikel können die Ursache von Fleckenbildungen, Ausschwimmen, vorzeitigen Filmschäden usw. sein. Mit sogenannten -> Netzmitteln lässt sich die Benetzbarkeit verbessern. Auch die mangelhafte Reinigung eines Anstrichuntergrundes führt infolge schlechter Benetzbarkeit zu Oberflächenstörungen (z. Bsp. Kraterbildung, Refüsieren, schlechte Haftung auf Metallen).
Beschichtung
Sammelbegriff auf dem Anstrichgebiet für das Aufbringen einer oder mehrerer Schichten von flüssigen, pastösen oder pulverigen Anstrichstoffen, die eine hohe aber nicht näher spezifizierte Trockenschichtdicke aufweisen. Die Auftragsart spielt dabei keine Rolle. Auch das Aufbringen von Schutzschichten aus Kunststoffen oder Kunstharzen auf empfindliches Material, wie z. Bsp. Folien, gehört unter diesen Begriff.
Beschleuniger
Beschleunigen langsam verlaufender Reaktionen zwischen Polyester und Styrol sowie mehrteiligen Lacken nach dem Vermischen von Stammfarbe und Härter. Beschleuniger und Härter (Peroxide) dürfen nicht kurz nacheinander der Stammfarbe zugegeben werden, weil sie heftig reagieren können.
Beschneiden
Abgrenzen von Flächen beim Streichen oder Lackieren, und auch Abschneiden von Rändern bei Tapeten und Folien.
Bewitterung
Praxisnahe Prüfung von Farb- und Lackanstrichen auf ihre Wetterbeständigkeit (und einige andere Filmeigenschaften). Zu diesem Zweck setzt man die der Praxis entsprechenden Prüfplatten mit den aufgebrachten Versuchsanstrichen der Witterung aus. Versuche erstrecken sich über Monate oder Jahre. Eine künstliche Bewitterung (Schnell und Kurzbewitterung) wird in besonderen Klimageräten durchgeführt. Die natürliche Bewitterung konnte dadurch bis heute nicht ersetzt werden.
Biegefestigkeit
Eigenschaft eines getrockneten Lackfilmes, über den gewünschten Verformungsgrad des Anstrichträgers hinaus nicht zu reissen oder abzuplatzen.
Bindemittel
Nichtflüchtiger Anteil eines Anstrichstoffes ohne Pigment, jedoch einschliesslich Weichmacher. Das Bindemittel verbindet das Pigment, die Pigmentteilchen untereinander mit dem Untergrund und bildet so mit ihnen gemeinsam den fertigen Anstrich.
Bindemittelbasis
Gibt an, was für eine Bindemittelart in einem Anstrich enthalten ist bzw., zu welcher Bindemittelgruppe der Filmbildner gehört, z. Bsp. Alkyd-, Epoxidharz-, Chlorkautschukgruppen.
Binder
Wasserverdünnbare, nichtpigmentierte Bindemittel (Dispersionen oder Emulsionen), die nach dem Trocknen einen praktisch wasserunlöslichen und transparenten Film hinterlassen. Aus Bindern lassen sich mit Pigmenten und verschiedenen Hilfsstoffen die sogenannten Binderfarben herstellen.
Binderfarbe
Wässrige Farbe aus Binder und Pigmenten.
Bläschenbildung
ln frisch applizierten oder auch trocknenden Anstrichfilmen verursachen Luft oder in Dampfform übergegangene Lösungsmittel Bläschen. Nach der Trocknung platzen sie meistens, es entstehen kraterartige Vertiefungen oder festgewordene, halbkugelförmige Gebilde, z. T. mit nadelspitzen Öffnungen, die unschöne, schadhafte Oberflächen verursachen. Die Bläschen bilden sich, wenn bei unsachgemässem Mischen, bzw. Durchrühren, viel Luft in den Lack oder in die Lackfarbe eingearbeitet wird und diese sofort danach aufgetragen werden. Fehlerhafte Stellen können) oft durch Übernebeln mit höhersiedenden Lösungsmitteln behoben werden („Kochen" des Lackes).
Bläue
Durch Bläuepilz hervorgerufene Verfärbung, hauptsächlich bei Nadelhölzern. Vorbeugung und Bekämpfung mit besonderen Holzschutzmitteln (Imprägnierung). Leichte Verfärbungen lassen sich eventuell durch Bleichen beseitigen.
Bleichen
Aufhellen; a) von alten und vergrauten Hölzern durch Bleichmittel, wie Wasserstoffperoxid zusammen mit Salmiakgeist oder durch Oxalsäure. Gründliches Nachwaschen und Trocknen ist vor der Weiterbehandlung unbedingt erforderlich. b) Von Ölen. Reinigung und Entschleimung durch Bleicherde oder andere Adsorptionsstoffe bei gleichzeitiger Erwärmung und anschliessendem Absetzenlassen.
Bleiseifen
Verbindungen, entstanden aus basisch reagierenden aktiven Bleipigmenten mit Fett- oder Harzsäuren des Bindemittels (z. Bsp. Leinöl).
Bleistiftprobe
Härteprüfung von Lackfilmen durch Ritzen mit Bleistiften verschiedener Härte (von 6B bis 9H). Die Prüfung gibt an, bei welcher Stift-Härtestufe sich der Film einkratzen (ritzen) lässt. Die Spitze des Stiftes und der auf den Stift beim Ritzen ausgeübte Druck, sowie die Druckrichtung, müssen stets gleich sein.