Branchenglossar
Herzlich Willkommen im Branchenglossar der Appliform. Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Fachbegriffe und Terminologien aus der Welt des Maler- und Gipserhandwerks.
A
Abbau
Bedeutet: Auswaschung, Abschürfung oder Abrieb.
Zerlegung eines Moleküls in kleinere Bruchstücke durch Einwirkung von Chemikalien oder mechanischen Kräften.
Abbeizen
a) Entfernen alter Anstriche mit Abbeizmitteln;
b) von Metallen durch Entrosten und Entfernen der Walzhaut mit Säuren.
Abbeizfluid
Abbeizmittel
Abbinden
Abbrennen
Ungenügende oder vorzeitig nachlassende Haftung des Farbfilms am Untergrund oder Voranstrich. Häufigste Ursachen sind:
- ein dem Zweck nicht entsprechender Anstrichaufbau, wie z. Bsp. magere auf fette Farbe oder mangelhafte Untergrundvorbereitung
- Abstossen durch Stoffe aus dem Untergrund
- Versprödung des Anstrichfilms durch Wärme, Licht, Bewitterung (physikalische oder physikalisch-chemische Einwirkungen)
Abdecken
Abfilzen
Abklopfen
a) Dicker und auch lose sitzender Rost mit entsprechenden Werkzeugen von Hand oder mit elektrisch angetriebenen Spezialgeräten entfernen (Nadelpistolen, Rosthammer, Rostfräsen usw.),
b) von Putzen: Erkennen hohler Stellen im Untergrund.
Ablüften / Abdunsten
Abriebfestigkeit
Absacken
Auch Einsacken, Einfallen.
Bildung einer trichterförmigen Vertiefung infolge Volumenschwund des Grundanstriches, z. Bsp. der Spachtelmasse, oder späterer Verdunstung der Lösungsmittelreste aus Anstrichfilmen. Kellerwände, in Zement- oder Backstein gemauert, absacken, d. h. die Fugen mit Mörtel ausstreichen und die Wände anschliessend mit einem Jutesack abreiben.
Abschälen
Abschnüren
Absorption
Auch Absorbieren, Aufsaugen
Darunter ist z. Bsp. die Auflösung eines Gases in einer Flüssigkeit, oder die Aufnahme von Gasen oder Flüssigkeiten in der Oberfläche eines Körpers zu verstehen. Im optisch-physikalischen Sinne die Erscheinung, dass Stoffe und farbige Anstriche gewisse, auf sie auftreffende Lichtstrahlen verschlucken und durch sie hindurchgehende Strahlen abschwächen (teilweise absorbieren). Schwarze Flächen absorbieren praktisch alle Lichtstrahlen.
Absperrmittel
Siehe auch Isoliermittel
Verhindern das Einwirken von Stoffen aus dem Untergrund auf den Anstrichfilm oder umgekehrt, sowie zwischen mehreren verschiedenen Anstrichen. Solche Stoffe können sein: Wasser, Farbstoffe, gefärbte Salze, Rostverfärbungen oder -abläufe,
Abstossen
a) Refüsieren eines Anstrichmittels auf dem Untergrund oder auf einem bereits vorhandenen Anstrich infolge schlechter Benetzung oder Verunreinigung (fett- oder silikonverseuchter Untergrund, wässrige Anstrichmittel auf zu fettem Lack);
b) mechanisches Entfernen alter Anstrichschichten.
Abstrahlen
Siehe Sandstrahlen (auch Strahlen) usw. Vorbereitung für Korrosionsschutzanstriche.
Abtönpasten
Abziehlacke
Acrylharze
Auch Acrylate
Gehören zu einer wichtigen und vielfältigen Bindemittelgruppe. Luft- und ofentrocknende Acrylharze zeichnen sich durch sehr gute Licht- und Wärmebeständigkeit aus. Acrylharze in Dispersionsform finden breiten Einsatz in Dispersionsfarben, Glanzdispersionen und Kunststoffputzen.
Adhäsion
Auch Anhaftung
Eigenschaft zweier Stoffe, aneinander zu haften. Wichtig für die Haftfestigkeit und Oberstreichbarkeit von Anstrichen. Auf glatten, glänzenden Flächen ist die Haftung für nachfolgende Anstriche schlechter als auf matten, rauen Flächen.
Adhäsionsbruch
Trennung an der Grenzfläche von Anstrichschichten infolge ungenügender Haftung
Siehe Kohäsionsbruch
Aerosol
Aersosollacke
Aggregatzustand
Aggressiv
Airless-Spritzverfahren
Aktive Pigmente
Aktive Pigmente gehen mit sauren Bindemitteln, wie Leinöl, Holzöl und gewissen Harzen, chemische Verbindungen ein. Sehr aktiv sind die Blei- und Zinkpigmente. Diese reagieren basisch (alkalisch) und bilden mit den Fett- und Harzsäuren der Bindemittel Metallseifen, die den Untergrund (Metall) gegen korrodierende Einwirkungen schützen. Ausser Blei- und Zinkpigmenten gibt es auch Strontium-, Barium-- und Calciumpigmente, die aufgrund ihrer basischen Eigenschaften oder elektrochemischen Wirksamkeit auch in neutralen Bindemitteln imstande sind, Eisen zu passivieren und so die Rostschutzwirkung der Anstrichfarben zu erhöhen.
Alkalibeständigkeit
Alkalien
Siehe Basen, Laugen
Alkalische Reiniger
Siehe Ammoniak
Natronlauge, Schmierseife, sogenannte Fettalkoholsulfonate und andere alkalisch wirkende, flüssig oder pastöse chemische Kompositionen. Diese Materialien emulgieren oder lösen Fette und Öle, zerstören zum Teil auch alte Anstriche. Während
Alkalität
Alkoholbeständigkeit
Alkohole
Gruppenbenennung für viele chemische Verbindungen, die untereinander ähnliche chemische Eigenschaften aufweisen. Alkohole sind organische Stoffe. Der bekannteste unter ihnen ist der Äthylalkohol. ln der Lackindustrie werden neben diesem hauptsächlich noch Methyl-, Propyl- und Butylalkohol verwendet. ln Verbindung mit Essigsäure ergeben die Alkohole Acetate. Chemisch gesehen gehören zu den Alkoholen auch die Glykole und das Glycerin.
Alkydharze
Künstlich hergestellte Polyesterharze (z. Bsp. Phthalatharze), welche neben mehrbasischen Säuren (z. Bsp. Phthalsäure) und höherwertigen Alkoholen (z. Bsp. Glycerin) stets natürliche oder künstliche Fettsäuren enthalten. Je nach Art der Fettsäure entstehen trocknende oder nichttrocknende Harze. Die Menge der Fettsäure ist bestimmend für die nachfolgende Gruppeneinteilung: Kurzölige Alkydharze enthalten einen Fettsäure- oder Ölanteil unter 40 %, mittelölige 40 bis 60 %, langölige über 60 %. Kurzölige Alkydharze finden Verwendung in Nitro- und Einbrennlacken; langölige Alkydharze sind bewährte Bindemittel für Aussenlacke, Streichemaillen, Rostschutzfarben usw.
Alterung
Ammoniak
Amorph
Anlaufen
Unerwünschte Veränderung der Anstrichoberfläche durch einen weisslichen (seltener farbigen) hauchartigen Belag, der die Eigenschaft der Oberfläche beeinflusst (Milchigwerden). Die gewollte Farbtonveränderung einer Metalloberfläche wird durch chemische Behandlung erreicht.
Anlösen
Anorganische Bindemittel
Z. Bsp. verschiedene Wasserglassorten für Fassadenfarben, Zinkstaubgrundfarben auf Silikatbasis, Kalk und Zement.
Anstrich
Anstrichaufbau
Auch Anstrichsystem
Fertige Anstriche, d. h. mit Anstrichstoffen erzielte Beschichtungen und Filme, bestehen meistens aus zwei oder mehreren Einzelschichten, die mehr oder weniger voneinander abweichende Eigenschaften haben und sich zur Erreichung des Zieles zu einem Gesamtanstrich ergänzen und eignen. Die gesamthaften Einzelaufträge werden Anstrichaufbau genannt.
Anstrichfilm
Anstrichstoffe
Auch Anstrichmittel
Flüssige bis pastöse, physikalisch und/oder chemisch trocknende Stoffe die, durch beliebige Verfahren auf Oberflächen aufgetragen, einen Anstrich ergeben.
Antihaftlacke
Antihaftlacke sind meist auf Silikon- oder Teflonbasis aufgebaut. Sie werden auf Eisenmetalle oder Aluminium aufgetragen und bei hoher Temperatur eingebrannt. ln solchen Gefässen können Lebensmittel gebacken, Kunststoffe usw. bei höheren Temperaturen ohne Anklebegefahr geformt und leicht herausgenommen werden.
Antikorrosiv
Korrosionsverhindernd
Antrocknen
Anziehen
Ätherische Öle
Aus Pflanzen gewonnene Flüssigkeiten, die meist angenehm riechen. Das aus dem Terpenbalsam gewonnene, Terpentin- sowie das Rosen- und Lavendelöl gehören hierzu.
Atmosphärllien
Aufbrennen
Aufsaugmittel
Ausbleichen
Ausblühungen
Abscheidungen von kristallinen Salzen aus Ziegeln, Mauerwerk und Beton. ln Wasser gelöste Salze werden in den Kapillaren an die Oberfläche transportiert, wo das Wasser verdunstet. Sie können auch Anstrichfilme durchdringen oder diese vom Untergrund abstossen.
Siehe Salzausblühungen
Ausbluten
Durchschlagen von Farbstoffen in darüberliegende (Deck-)Schichten.
Ausflecken
Ausflocken
Ausfällen, Gerinnen der Bestandteile von Anstrichstoffen infolge bestimmter Einwirkungen, z. Bsp. Frost, Hitze, Chemikalien.
Siehe auch Koagulation
Auslaufbecher
Messgerät zur Prüfung der Viskosität von Flüssigkeiten (DIN-Becher).
Ausschwimmen
Aussenanstriche
Auch Freiluftanstriche. Anstriche auf teilweise oder ganz der Witterung ausgesetzten Objekte.